Die Stadt
Vermutlich im 6./7. Jahrhundert siedelten sich slawische Stämme in der Umgebung an. Die als Angerdorf angelegte Siedlung Muldorf wurde erstmals 1274 erwähnt. Seit 1367 ist Mühltroff als Stadt bezeugt.
Der Name "Mühltroff" leitet sich von Muldorf (1274), Moldorf (1378), Mulndorff (1472), Mühldrof (1576), Mühltruf (1768) ab, zweifelsfrei weil es im Ort und in der Umgebung mehrere Mühlen gab. Die älteste ist die Stadtmühle, gegründet in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch fränkische Einwanderer.
Nach 1300 war Mühltroff ein Herrensitz mit städtischen Rechten, u. a. dem Recht Innungen und Zünfte zu gründen, Märkte abzuhalten und Stadtgut zu verwalten. (Quellen: Mitteilingen des Vereins für vogtländische Geschichte, Volks- und Landeskunde, Bild: Mühltroff im Jahre 1770))
Die Burg
Die Burg gründete sich als Niederungsburg auf einem Grünsteinfelsen als ein von Wassergräben umgebener runder Wehr- und Wartturm, um den im Laufe der Jahrhunderte Wohn- und Wirtschaftsgebäude sowie ein Rittergut erbaut wurden.
Der Hauptbau des Schlosses stammt aus der Zeit des 16. und 17. Jahrhunderts, in der viel erbaut wurde. Das Schloss thronte mit Schanzen, Zugbrücken und Stuck versehen, wuchtig und breit inmitten der Stadt.
Mit der Familie Bodenhausen verbindet sich aus heutiger Sicht die wirkliche Blütezeit des Schlosses. Wurde die Anlage in früheren Jahrhunderten wehrhaft und zweckdienlich erbaut, bekommt nun ein repräsentativer Stil den Vorzug:
Die alten Wehranlagen werden abgerissen, die Geschütze nach Zeitz in Arsenal verbracht, der wuchtig und schmucklose Hauptbau über hohem Sockelgeschoss um- und ausgebaut. Ein anschließender Trackt mit reich gegliederter Fassade und einem Arkadengang im Erdgeschoss nach der früheren Schlosskirche (heute Stadtkirche) entstand. Der Turm bekam eine Doppelzwiebel mit hölzernen Rundgang, auf dem morgens und abends die Stadtmusici bliesen. Ein Park, der Herrengarten hinter der sogenannten Herrenmühle mit Mooshütten, Vogelhäusern, einem Bassin und einem Gartenhaus in Form eines chinesischen Tempels, erweiterten die herrschaftlichen Anlagen. In den überaus ansehnlichen und weitläufigen Zimmern der damaligen fünf Stockwerke mit 200 Fenstern wurde herrschaftlich Hof gehalten.
Weiter fanden Umbauten nach dem Brand 1817 statt, welcher auch die umliegenden Gebäude samt Stallungen betraf. Ein komplettes Stockwerk musste abgetragen werden.
Zwischen 1820 und 1837 sowie im Jahre 1856 wurde der Schlossturm umgestaltet und das Schloss bekam sein jetziges Aussehen.
(Quelle: Auszug aus der Sonderausgabe 725 Jahre Mühltroff,
Bild: Orig. FliegeraufnahmeNr. 2350 Freig.d.R.L.M. Aero-Bild-Verlag, Leipzig C1, Bruno Müller, Mühltroff)